Twitter — Nutzerzahlen überzeugen

Viel­nutzer von Twit­ter schreiben 15 Nachricht­en mit der Länge von max­i­mal 140 Zeichen — soge­nan­nte Tweets — pro Tag. Bei 200.000 aktiv­en Nutzern pro Woche macht das 3 Mil­lio­nen Tweets pro Tag. Etwa 4 Mil­lio­nen Verbindun­gen zwis­chen Twit­ter Nutzern gibt es — man folgt einem Nutzer und kann dessen Tweets mitle­sen — oder andere lesen die eige­nen Tweets. Top Twit­ter­er in den USA haben mehrere Zehn­tausend soge­nan­nte Fol­low­er, in Deutsch­land, wo alles etwas beschaulich­er ist, kommt Top-Twitterer Sascha Lobo “nur” auf 1280 (nicht trau­rig sein @saschalobo) .

Die meis­ten dieser Zahlen sind geschätzt — Twit­ter selb­st macht keine offiziellen Angaben zur Nutzung. Wir haben es hier mit einer App­lika­tion zu tun, die wie keine zweite die Inter­net­nutzer spal­tet: die einen sind begeis­tert und teilen ihrer Umwelt nahezu jede Banal­ität ihres Lebens mit, die anderen schüt­teln den Kopf und hal­ten das alles für eine banale Mod­ewelle, die verebben wird. Ins­beson­dere Berichte über eine zur Zeit laufende Finanzierungsrunde mit Bew­er­tun­gen des Unternehmens zwis­chen 20–75 Mil­lio­nen Dol­lar lassen so manchen erfahre­nen Ven­ture Cap­i­tal­ist schaud­ern: denn in Abwe­sen­heit eines Geschäftsmod­ells ist die Berech­nung eines Unternehmenswerts in etwa mit dem berühmten Blick in die Glaskugel gleichzusetzen.

Was aber sagen uns die nack­ten Nutzerzahlen, ohne Berück­sich­ti­gung der Tat­sache, dass in den let­zten 2 Jahren hun­derte von App­lika­tio­nen entwick­elt wurde, die beispiel­sweise dafür sor­gen, dass Twit­ter einge­set­zt wer­den kann, ohne selb­st jemals aufgerufen zu wer­den? Nun — Twit­ter ist eine der am schnell­sten wach­senden Anwen­dun­gen über­haupt. Ohne den ger­ing­sten Wer­beein­satz, allein auf WOM basierend, wird das Wach­s­tum vor­angetrieben. Wo in der Offline oder Online-Welt gibt es eine ver­gle­ich­bare Kom­mu­nika­tion, eine Ver­samm­lung der Nicht-Versammlungsfähigen?

Für mich ist Twit­ter mit Abstand die beste Internet-Erfindung seit Google. Und wenn Twitter-Gründer Evan Williams und Biz Stone für ein Geschäftsmod­ell ähn­lich lange brauchen wie Sergey Brin und Larry Page, dann soll­ten Software-Ingenieure rechtzeit­ig den Arbeit­ge­ber wech­seln. BTW: Twit­ter stellt ein 😉

3 Replies to “Twitter — Nutzerzahlen überzeugen”

  1. Baynado says:

    Das muss Gedankenüber­tra­gung gewe­sen sein, dass Du heute einen Twit­ter Post raushaust. Habe heute für die SM Show auf radio4seo eine Twit­ter Show aufgenommen.

  2. LB6Lounge says:

    alltäglich­es Twitter-Gewitter
    Bevor ich jetzt angfange, einen lan­gen Artikel über Twit­ter zu schreiben, mache ich es kurz und sage: ich glaube Twit­ter ist wirk­lich und unglaublicher­weise auf dem Weg zum Main­stream und im Augen­blick ist es wirk­lich ÜBERALL Thema, hier nur mal eine k…

  3. Twit­ter ist ja eigentlich nichts wirk­lich “Neues”, son­dern eher die Zusam­men­führung der besten Teile von mehreren unter­schiedlichen Anwen­dun­gen bei gle­ichzeit­igem Weg­fall der Nachteile der jew­eili­gen Lösungen .…
    Oder ist Chat, eine (ICQ-/Skype-/…)-Message bzw. ein Forum oder Blog-Eintrag etwas etwas völ­lig Anderes (gewe­sen)??

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