Wer viel Auto fährt, der hat mannigfaltige Möglichkeiten, das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer zu begutachten (das eigene ist sakrosankt). Eine ganz besonders komplexe Verkehrssituation ist die Verengung mehrerer Fahrbahnspuren auf eine oder mehrere weniger Fahrbahnspuren. Auf der jeweils linken Spur sind spätestens ab dem ersten Hinweisschild auf den Punkt der Vereengung (die dann erst nach etwa einem Kilometer beginnt), die ansonsten völlig untypischen Fahrbahnwechsel auf die jeweils rechte Spur zu erleben. Fährt man staunend an den abrupt bremsenden Wechslern vorbei, wird man mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht auf die rechte Spur gelassen, wenn es dann endlich die Situation erfordert. Warum? Das weiss niemand.
Um diesem Phänomen des verfrühten Wechselns auf die Spur zu kommen und gleichzeitig eine Anleitung zu liefern, wie dem zu begegnen ist, bietet uns der Leumund eine sehr schöne animierte Grafik (Animation gibt’s bei Leumund). Vielen Dank dafür in die Schweiz!
Die PRaxis ist, dass im Regelfall ab dem ersten Schild auf der linken Spur statt sich der vorgeschriebenen Geschwindigkeit anzupassen noch einmal kräftig Gas gegeben wird um noch so viele Autos wie möglich zu überholen. Solche Raser und Drängler lasse ich auch nicht einscheren und zwinge sie dazu dann vor der Verengung komplett zum Stillstand zu kommen. Bei korrekter Geschwindigkeit bin ich der letzte der andere nicht einscheren lassen würde.
Per Gesetz (StVO §7 (4)) ist jeder verpflichtet das Reisverschlussverfahren zu beachten. Bei einem Unfall kann es leicht passieren das jemand der den anderen nicht einscheren hat lassen eine Teilschuld bekommt.
Es ist per Gesetz auch nicht erlaubt den Oberlehrer zu spielen. Das bedeutet, wenn einer Links vorbei fährt ist es nicht Sache der Bevölkerung auf die erhöhte Geschwindigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer hinzuweisen. Dafür gibt es die grünen Männchen und viele vögelchen die rot leuchten.
Das Verhalten der Raser zeigt, dass hier keine Kontrollen existieren und es sich so für Raser lohnt. Eine Teilschuld bei einem Unfall ist praktisch nicht nachzuweisen. In die Eisen gehen und zum einen den eigenen Sicherheitsabstand zum Vordermann zu wahren aber den des Nachfolgenden aufzulösen ist sicher nicht die richtige Antwort auf Raser.
Gib AID… äh Rasern keine Chance!
Ist nicht das simple Vermeiden von Stau oberstes Gebot?