Umfragen sind etwas Feines. Verschickt beispielsweise ein Studierender einen Fragebogen an 100 Internetunternehmen zum Thema Web 2.0, erhält er womöglich einen Rücklauf von 20–30% und gewinnt daraus relevante Erkenntnisse zu seinem Forschungsgebiet.
Leider haben in den letzten Jahren diese Umfragen derart zugenommen, dass viele Angesprochenen entsprechende emails mit der Bitte um Teilnahme ignorieren. An all diesen Umfragen teilzunehmen, würde schlicht zuviel Zeit kosten.
Zudem werden nahezu immer dieselben Fragen gestellt — Fragen, deren Antworten teilweise öffentlich vorliegen und durch simple Recherché erhältlich wären (Oh Student — ein wenig Bemühen schadet nicht! — Nicht umsonst ist die Beudetung von ‘Student’: ‘Suchender’), und Fragen, die derart vertrauliche Informationen als Antworten erfordern, dass die Befragten sie selbst in Geschäftsberichten nicht veröffentlichen würde (Gehälter, etc.).
Diese Situation, vor der die regelmässig Befragten stehen, hat heute einen dieser Gruppe dazu veranlasst, eine frech-ironische email-Antwort zu verfassen und an alle Teilnehmer (u.a. mich) zurückzusenden. Der Text fast gut die Befindlichkeit zusammen und sollte von Studenten, die vor dem Versand eines Fragebogens stehen, gelesen werden:
im Rahmen meines grundsätzlichen Interesses an Ihren Unternehmenskennzahlen würde ich mehr freuen, falls Sie mir einige Eckdaten Ihres Unternehmens der letzten drei Jahre zur Verfügung stellen könnten:
Mich würde interessieren:
- Anzahl unique visitors pro Monat
- Conversion
- Unternehmens-Umsatz
- Unternehmens-Erlös
- sowie die nach Gesellschafter aufgesplitteten Ausschüttungen zum jeweiligen Jahresende
Die Aufbereitung dieser Daten wird sicher nicht länger als zehn Minuten dauern. Mein Dank wäre Ihnen sicher! Gerne auch per CC an Alle, dann sparen wir uns den Umweg über die einschlägigen Blogs.
Mit freundlichen Grüßen aus …