Abgründiges

Artikel über das eigene Unternehmen inklu­sive eines Jugend­fo­tos aus dem Album sieht man ja immer gern. Es wird über einen gere­det — nie ganz schlecht — man bleibt im Gespräch. So hat mich auch heute ein aktueller Beitrag in Deutsch­lands Medi­en­por­tal Mee­dia gefreut, wen­ngle­ich Autor Alexan­der Beck­er lei­der im Vor­feld nicht bei mir angerufen hat und er im Pho­to­shop fälschlicher­weise einen in die falsche Rich­tung weisenden Dau­men für die nette Col­lage gewählt hat. Eine deut­lich schönere Ver­sion habe ich oben links eingefügt 😉
(Bei Ack­er­mann damals war es ja keine Col­lage, son­dern echt — und daher stimmt auch die Fingerrichtung).

Hier meine Rep­lik zum Beitrag von Alexan­der Beck­er — wie immer freue ich mich auf Euer Feedback!

Lieber Herr Becker,

Meta­phern haben ihre Reize. So kann das am Abgrund Ste­hen dur­chaus vorteil­haft sein. Als KInder kon­nten wir nicht oft genug an Abgrün­den ste­hen, den Aus­blick geniessen und unsere Eltern damit in Angst und Schreck­en ver­set­zen. Ob wir dabei Abgründi­ges ent­deckt haben, wis­sen wir nicht mehr, es ist zu lang her.

Heute ste­hen wir wieder ein­mal am Abgrund — zumin­d­est wird dies von Ihnen, Herr Beck­er, nahegelegt. Lassen Sie uns doch gemein­sam einen Blick in densel­ben wer­fen. Wir blick­en uns zunächst um und sehen die anderen, die mit uns hier ste­hen, die echt­en Social News Por­tale, der inhaltliche Nach­bar Zoomer und einige weit­ere webz­wonul­li­gen Aspiranten.

Der Hor­i­zont ist weit, unsere poten­tielle Reich­weite. In der Ferne sehen wir einen hellen Son­nen­strahl, der das Erre­ichen und die Befriedi­gung von Ziel­grup­pen ver­spricht. Da wollen wir hin. Alle. Unsere redak­tion­s­getriebe­nen Nach­barn sind schon da, oder zumin­d­est sieht es so aus, weil sie gröss­er sind, als Marken fest in ihren Ziel­grup­pen ver­ankert, und als Ableger ihrer Print-Mütter ihre Exis­tenzberech­ti­gung zumin­d­est bis dato nicht unter Beweis stellen mussten. Ausser­dem, das zwinkern wir uns mit abgründi­gem Humor zu, sind diese Ange­bote längst nicht so skalier­bar wie wir, die wir nutzer­getrieben und ‑gemacht sind.

Wir müssen dem­nach nur zum Hor­i­zont und also den Abgrund über­winden, wobei wir ahnen, dass wir auf der anderen Seite nicht mehr alle wiedertr­e­f­fen wer­den. Schaud­ernd gehen wir im Geiste unsere Strate­gien durch: virales Wach­s­tum, Con­tentag­gre­ga­tion, Marke­nauf­bau und­soweiterund­so­fort. Der eine denkt, dass er sich erneuern muss, um den Abgrund zu über­winden. Der andere sucht sich gle­ich ein starkes Trans­port­mit­tel. Wieder andere wer­fen Bal­last ab und ver­suchen durch Leichtigkeit zu überzeugen. 

Wer gewin­nt? Welche Strate­gie setzt sich durch? Kein­er weiss es — auch wenn der eine oder andere die Zukun­ft zu ken­nen glaubt. Wir alle pro­bieren, wer­den scheit­ern, wer­den gewin­nen. Das unter­schei­det uns. Es eint uns der Abgrund, vor dem wir alle ste­hen. Der Abgrund, der vielle­icht nur in unseren Köpfen existiert. Der wom­öglich unser­er Lust entspringt, in der Kat­e­gorie des Scheit­erns zu denken und uns auch ein kleines biss­chen zu freuen, wenn der andere ver­liert. Vielle­icht wäre es aber auch für alle gut, wenn wir über­legten, den Abgrund gemein­sam zu über­winden. Kräftes­parend, freudig ges­timmt und erfol­gsori­en­tiert. Denn: Ziel­grup­pen gibt es in aus­re­ichen­der Anzahl und Menge, wie beispiel­sweise der NDR in sein­er aktuellen Doku über RTL darstellt.

Was YiGG bet­rifft: wir sehen unser Ziel als erre­icht an, wenn wir einer bre­it­en Nutzerge­meinde die Möglichkeit bieten, unzen­siert Nachricht­en einzustellen, zu bew­erten und zu disku­tieren. Um dieses Ziel zu erre­ichen, müssen wir ver­schiedene Wege ein­schla­gen. Es gibt schlecht bege­hbare Wege und Wege, die gar nicht ans Ziel führen. Wir müssen aus­pro­bieren. Und wir wer­den aus­pro­bieren. Selb­st auf die Gefahr hin, Fehler zu machen. 

Und im Unter­schied zu webein­snul­li­gen Ange­boten kann jeder Nutzer seine Kri­tik an YiGG direkt bei uns abladen und online stellen. Das sieht — bei stark­er Kri­tik — schlimm aus, weil man diese Offen­heit nicht gewöh­nt ist. Wo sonst hat der Nutzer diese Möglichkeit, sein­er Mei­n­ung eine Stimme zu geben?

Indem wir uns unseren Nutzern stellen und ver­suchen, die Anre­gun­gen der Com­mu­ni­ty auf- und ern­stzunehmen sowie umzuset­zen, wer­den wir erfol­gre­ich sein, kurz- mittel- oder langfristig. Unsere Auf­gabe ist es dabei, aus Fehlern möglichst rasch zu ler­nen und sie nicht zu wieder­holen. Die Auf­gabe der Com­mu­ni­ty ist es, die Rich­tung vorzugeben. Und genau das funk­tion­iert bei YiGG. Ein Prozess, teils schmerzhaft, teils sehr schön und immer hochspannend.

Ich lade jeden ein, an diesem Prozess teilzunehmen! 

Her­zliche Grüsse
Michael Reuter
CEO, YiGG 

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